Dualseelen

Kontakt in der Trennungsphase? Das musst du beachten

Es klingt banal und ist dennoch wahr: Jede Seelenpartnerschaft ist anders. Deshalb funktionieren pauschale Antworten nicht. In einem Fall gilt allerdings absolutes Kontaktverbot während der Trennungsphase: Wenn eine Person ganz deutlich sagt, dass sie keinen Kontakt will und sich belästigt fühlt. Für mich ist immer relevant, wer den Kontakt abgebrochen hat und welche Gründe dafür genannt wurden. Sind eine oder beide Dualseelen gebunden und war das der Trennungsgrund, muss das respektiert werden.

Jeder Kontaktabbruch stellt eine Grenze dar. Mit Begründung können wir das zwar leichter hinnehmen, doch auch ohne Verabschiedung oder Erklärung bleibt es eine deutliche Grenze, die wir akzeptieren müssen. Damit umzugehen ist nicht einfach und ich sage es ganz klar: Es gibt in diesem Spiel nur Verlierer. Zumindest, wenn man die Konstellation auf Verstandesebene betrachtet.

Nicht jeder Mensch kann gut über Gefühle, Ängste oder Verletzung sprechen. Für einige ist ein radikaler Bruch, nach dem Motto „aus den Augen, aus dem Sinn“, leider die Ultima Ratio. Ja, von Erwachsenen sollte man eigentlich mehr erwarten können. Aber gerade weil die Gefühle so intensiv sind, ist ein sachliches Gespräch oft nicht möglich. Ich habe mich irgendwann gefragt, was ich meiner Dualseele überhaupt sagen will. Und zu meinem Schrecken musste ich feststellen, dass alle Gründe, ein ICH beinhalteten. Ich vermisste ihn, ich wollte eine Aussprache, ich fühlte mich allein in diesem gigantischen emotionalen Chaos. Und ich war wütend, weil er mich „einfach so“ verließ. Ich wollte, wollte, wollte. Verstehen, geliebt werden, Zeit mit ihm, ein Teil seines Lebens sein…

In diesem ganzen „Ich will“ hatte ich das Glück, dass ein gemeinsamer Freund, der meinen „unnatürlichen Liebeskummer“ nicht mitansehen konnte, mir ein paar Hinweise gab. Er erklärte mir, dass die Situation wirklich schwer für ihn ist, dass radikale Kontaktabbrüche nicht seine Art sind und dass er Abstand braucht, um seine Beziehung zu retten. Diese Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. Plötzlich konnte ich mich in ihn hineinversetzen.

Ich sah die vielen Umstände, die uns trennten und die wirklich viel Energie gekostet hätten, hätten wir sie überwinden wollen. Ich sah diesen Schlamassel aus seinen Augen und mir wurde schmerzlich bewusst, dass ich für ihn kein Glück bedeutete. Ja, seine Seele liebte mich, aber die Intensität dieser Gefühle machte ihm Angst. Er wollte sein Leben so weiterleben, wie er es sich aufgebaut hatte. Ohne eine Beziehung, die aufgrund Ihrer emotionalen Sprengkraft eine tickende Zeitbombe war. Und als ich all das verstehen konnte, war ich voller Liebe und wünschte mir nur noch, dass es ihm gutgeht. Dass er glücklich ist. Ich habe mich nach dieser Erkenntnis nicht wieder gemeldet und überließ es dem Universum Kontakt herzustellen, wenn es notwendig ist. Und tatsächlich, ab und zu wird die Trennungsphase kurz unterbrochen und wir bekommen einen Einblick in das Leben des anderen – meistens durch seltsame Zufälle.

Kontakt aufnehmen in der Trennungsphase – ja oder nein?

Wenn ich also gefragt werde: „soll ich mich trotz Trennungsphase melden?“ stelle ich drei Fragen: 1. Um was geht es bei der Kontaktaufnahme? Wenn du nur egoistische Gründe hast und deine Sehnsucht oder deine Gefühle ausdrücken willst, denke gut darüber nach. 2. Respektierst du mit deiner Nachricht die Grenzen? Egal wie weh es tut, die Freiheit des einen endet dort, wo die des anderen beginnt. 3. Kannst du dich in die Lage deiner Dualseele versetzen? Eine Nachricht kann eine Menge auslösen. Schuldgefühle, Wut, Traurigkeit, Schmerz, Beziehungsprobleme. Sobald auch nur der geringste Zweifel besteht, dass die Nachricht gut aufgenommen wird, solltest du es sein lassen. Wenn es sein soll, wird es eindeutige Signale geben. Entscheidest du dich das Gespräch zu suchen, sollte es immer absichtslos und rücksichtsvoll sein.