Dualseelen

Dualseelenliebe: (Un)Happy End !?

Dualseelenliebe ist ein intensives Thema. Wann kommt sie wieder in mein Leben? Wie geht es ihr? Vermisst sie mich? Denkt sie auch an mich? Soll ich mich melden?

Kennst du dieses Gedankenkarussell? Ich kenne es nur zu gut.

Als meine Dualseele zum ersten Mal ohne Vorwarnung den Kontakt abgebrochen hat, brach für mich eine Welt zusammen. Zuerst verstand ich es gar nicht und schrieb ihm weiter, weil ich dachte er wäre nur im Stress. Erst nach ein paar Nachrichten kam es mir komisch vor und nachdem auch Tage später keine Antwort kam, verstand ich es endlich. Damit umgehen konnte ich überhaupt nicht. Ich war es gewohnt, dass man sich ausspricht, wenn man enttäuscht oder wütend ist. Schweigen ohne Vorwarnung und vor allem ohne ersichtlichen Grund war eine neue und schrecklich bittere Lektion.

Ich hatte ständig das Gefühl, dass ich mich melden muss. Ich wollte so viel loswerden. Meine Trauer, meinen Schmerz, meine Fragen, meine Wut… Er hatte mich nicht geblockt, las meine Nachrichten auch, nur antwortete er nicht. Nach ein paar Tagen hörte ich auf. Doch einmal im Monat konnte ich einfach nicht widerstehen. Die Anziehung war so groß, ich MUSSTE einfach schreiben. 5 Monate lang. Und plötzlich antwortete er. Er war wieder da, es war alles wie vorher, sogar noch schöner und intensiver und wir verloren KEIN Wort darüber, wie es zu der Funkstille gekommen war.

Um die Geschichte abzukürzen, du kennst es vielleicht aus eigener Erfahrung, das ging so weiter. Wir kamen mit der Intensität unserer Gefühle nicht klar. Vor allem, weil sie so gar nicht mit unseren Leben vereinbar war. Während ich dennoch bereit war, meine Situation zu verändern, um Platz für ihn in meinem Leben zu schaffen, traf er die Entscheidung gegen mich. Die Verbindung war ihm zu tief, die Gefühle zu intensiv und er war nicht bereit, seine Lebensumstände zu verändern.

Hätte ich damals gewusst, was ich heute weiß, hätte ich mich völlig anders verhalten. Ich dachte lange, dass die Kontaktabbrüche meine Schuld waren. Dass ich etwas falsch gemacht habe. Aber nein. Er war einfach nicht bereit für diese Art von Seelenbeziehung.

In der Trennungsphase von meiner Dualseele haben mich immer wieder die gleichen Fragen umgetrieben. „Vermisst er mich genauso? Ist er glücklich? Fühlt er unsere Verbindung auch?“

Meine Gedanken drehten sich ohne Unterbrechung um ihn und immer mal wieder zweifelte ich an der Seelenverbindung.

Bei allem Verständnis für den Schmerz, den diese Trennungen auslösen – inzwischen weiß ich, dass es nicht so weh tun sollte. Ich habe einige Monate gebraucht, um mich wieder auf mich und mein Leben zu konzentrieren. Aber genau darin lag der entscheidende Entwicklungsschritt. Ich kam zurück in die Liebe zu mir selbst. Ich wollte nicht akzeptieren, dass er mein Leuchten mitgenommen hatte. Also setzte ich mir das Ziel, ohne ihn so glücklich und strahlend zu sein wie mit ihm. Ich lernte mich nicht nur selbst neu kennen, ich lernte mich auch selbst zu lieben. So wie ich bin. Ohne Make-up, ohne mich zu verstellen oder zu verbiegen, ohne Filter. Dazu gehörte auch, dass ich meine Bedürfnisse formulierte und vor allem meine Grenzen neu steckte. Aus meiner Wut wurde irgendwann Mitgefühl. Ich konnte den Schmerz loslassen, das Geschehene verarbeitet und uns beiden verzeihen – Ich war frei und fing ein neues Leben an.

Im Lauf der Jahre, auch durch die Arbeit an diesem Blog, kam ich mit einigen „Runnern“ ins Gespräch, die mir alle mein Gefühl bestätigten:

Man nimmt sich selbst mit. Echte Seelenpartner fühlen die Verbindung. Die Sehnsucht ist beidseitig und auch, wenn es ruhigere Zeiten gibt, kommen immer wieder Momente, in denen die Gefühle unerträglich stark sind. Der bequemere Weg erwies sich für niemanden, mit dem ich gesprochen habe, langfristig als der glücklichere. Obwohl viele durchaus zufrieden mit ihren Entscheidungen sind und das Leben, für das sie sich entschieden haben schätzen und genießen.

Auch „Runner“ leiden gelegentlich unter dem Kontaktabbruch, sind allerdings meistens nicht bereit umzukehren.

Zweifel auf der Seelenebene sind unbegründet: Die Gefühle werden von beiden durchlebt

Der einzige Unterschied ist, wie die Einzelnen im „weltlichen“ Alltag damit umgehen. Manche verdrängen, andere beginnen sofort mit der Verarbeitung, andere etwas später.

Wie sieht es bei dir aus? Stellst du dich allen Konflikten offen? Bist du schon in der Liebe für dich und auf dem Weg das Leben deiner Träume zu erschaffen?

Es hat mehrere Monate gedauert, bis ich über die Trennung von meiner Dualseele hinwegkam und das Vermissen sich in ein Sehnen wandelte. Ich habe eine Menge Tränen vergossen und wusste nicht, wie ich nach all diesen unglaublich intensiven Erlebnissen und Gefühlen wieder in ein normales Leben zurückfinden sollte. Es tat so weh, ihm nicht schreiben zu „dürfen“, wenn ich ihm etwas sagen wollte, ihn nicht anrufen zu können, wenn ich seine Stimme vermisste. Nicht mit ihm zu lachen, ihn nicht zu sehen.

Der Schmerz betäubte mich über Wochen. Doch das Universum wich mit seiner Unterstützung nicht von meiner Seite. Nachdem ich alle Tränen geweint hatte, begann ich mit den Aufgaben, von denen ich gelesen hatte, dass sie zum Seelenpartner-Weg gehören. Ich arbeitete erneut mit dem inneren Kind, übte mich in Achtsamkeit und Selbstliebe. Ich meditierte stundenlang, benutze ätherische Öle und Heilsteine. Tägliche Ausflüge in den Wald halfen mir, mich zu erden und eine neue Verbindung zur Natur zu entwickeln. Ich arbeitete unermüdlich mit Chakren und meiner Energie und stellte (unbewusst) meine Ernährung vollständig um. Ich wollte meine Energie anheben und endlich verstehen, was es mit dieser Dualseelen Sache im Kern wirklich auf sich hat.

Obwohl ich ihn vermisste und bis heute kein Tag vergeht, an dem ich nicht an ihn denke, veränderten sich meine Gefühle. Ich verstand irgendwann, tief in meinem Innersten, auf einer anderen Ebene als dem reinen Verstand, dass es nicht darum ging zusammen zu sein. Dass diese Transformation ein Weg in die bedingungslose Selbstliebe ist. Je mehr ich mich liebte, meine Bedürfnisse erfüllte und meine Grenzen achtete, desto differenzierte sah ich auch ihn. Unsere Leben waren so unterschiedlich. Es gab einige große Hürden, die wir hätten überwinden müssen, um eine normale Beziehung führen zu können. Wahrscheinlich hätte das sogar einen kompletten Neuanfang für uns bedeutet.

Plötzlich – obwohl wir natürlich alle auf das Happy End, wie im Märchen, konditioniert sind – sah ich uns beide in einem anderen Licht. So sehr ich ihn liebe, so sehr will ich, dass er glücklich ist.

Und das ist er – ohne mich. In seinem Umfeld, in seinem Job, mit seiner Familie. Das wir uns begegnet sind, war – zumindest auf Verstandesebene – auf den ersten Blick kein Glück, denn wir brachten uns eine Menge Unruhe und Konflikte ins Leben. Auf den zweiten Blick war es das Beste, was uns je passieren konnte. Der Beginn, der größten Transformation, die erste Begegnung mit dem Gefühl bedingungsloser Liebe.

Heute lebe ich glücklich ohne ihn und bin dennoch immer auf dem Weg. Zu mir selbst, zum dem Kern der Dualseelenliebe, dieser magischen Verbindung. Unsere Wege kreuzen sich immer wieder auf merkwürdige Weise und es bleibt eine abenteuerliche Seelenreise, voller Herausforderungen und Wunder.